Zwei verschenkte Punkte in der Nachspielzeit
Der FC Willisau zeigt im ersten Heimspiel der neuen Saison eine engagierte und über weite Strecken dominante Leistung. Trotz zweimaliger Führung und zahlreicher Torchancen muss sich das Team von Daniel Bossart am Ende mit einem 2:2 gegen den FC Brunnen begnügen – ein Remis, das sich mehr nach Niederlage als nach Punktgewinn anfühlt.
Nach dem geglückten Auftakt in Perlen wollte Willisau vor heimischem Publikum nachlegen. Die Gäste aus Brunnen, zum Auftakt noch gegen Kickers Luzern unterlegen, reisten mit entsprechendem Druck an. Trainer Daniel Bossart veränderte seine Startelf auf zwei Positionen: Remo Zeder und Terry Rölli rückten in die Anfangsformation. Zudem verteidigte Kaltrim Osaj neu aussen, Tim Bossart übernahm die Rolle des Zehners.
Osajs bittere Anlaufphase – und die Erlösung
Von Beginn an präsentierte sich Willisau druckvoll, aggressiv und mit klarem Plan. Die Heimmannschaft dominierte das Spiel, erspielte sich ein deutliches Chancenplus und setzte den Gegner früh unter Druck. Bereits in der 9. Minute hatte Kushtrim Osaj die erste Grosschance, als er nach starkem Einsatz von Simon Unternährer alleine aufs Tor lief, aber nur den Pfosten traf. Sechs Minuten später Pech Nummer zwei: diesmal auf Vorlage von Tim Bossart – wieder Osaj, wieder Aluminium. Dass es mit dem 1:0 in die Pause ging, war hochverdient. Nach einem energischen Vorstoss von Tim Bossart konnte der Gästetorhüter dessen Schuss nur abklatschen, Osaj reagierte am schnellsten und versenkte den Abpraller – die verdiente Erlösung nach zwei unglücklichen Aktionen.
Verpasste Entscheidung rächt sich bitter
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Willisau spielbestimmend. Agron Skeraj tanzte sich in der 50. Minute durch die Brunner Hintermannschaft, servierte Osaj den Ball – doch der scheiterte erneut knapp. Die Gastgeber verpassten es, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Und so kam es, wie es im Fussball oft kommt: Nach einem eigenen Angriff wurde Willisau ausgekontert, Truttmann erzielte mit der ersten Grosschance der Gäste den Ausgleich. Doch die Reaktion folgte umgehend: Jonas Lustenberger bediente Tim Bossart mit einem weiten Ball, dieser nahm volley ab und hämmerte ihn unter die Latte – 2:1 in der 61. Minute. Fast hätte Remo Zeder kurz darauf nachgelegt, aber der Brunner Schlussmann rettete spektakulär auf der Linie. Auch Mike Lütolf scheiterte wenig später am glänzend reagierenden Torwart.
Später Rückschlag statt verdienter Sieg
Willisau schien die Partie jederzeit im Griff zu haben, spielte weiter mutig nach vorne – doch das entscheidende dritte Tor wollte nicht fallen. Und so brachte ein hoher Ball in der 90. Minute doch noch den bitteren Ausgleich. Truttmann spitzelte den Ball im Strafraum vor Yasin Bussmann weg und nahm den Kontakt zum herausstürmenden Torwart an – der fällige Elfmeter wurde sicher verwandelt. Beinahe hätte Jonas Steiger in der Nachspielzeit das Spiel doch noch für Willisau entschieden, sein Schuss aus zentraler Position ging jedoch über das Tor. So blieb es beim 2:2 – ein Ergebnis, das den Spielverlauf nicht widerspiegelt und den FC Willisau mit gemischten Gefühlen zurücklässt.
Nächste Herausforderung wartet bereits
Lange Zeit zur Verarbeitung bleibt nicht: Bereits am Donnerstag geht es für Willisau auswärts zum SC Obergeissenstein weil am Wochenende die Eröffnung des Kunstrasens ansteht. Die Luzerner sind stark in die Saison gestartet, haben beide bisherigen Partien gewonnen und gelten auf dem heimischen Kunstrasen als unangenehmer Gegner. Ein echter Gradmesser für das formstarke Team von Daniel Bossart.