Last-Minute-Revanche
Mit einem späten Kopfballtreffer in der Nachspielzeit gewinnt der FC Willisau das Spiel gegen den Tabellenzweiten FC Sarnen und revanchiert sich damit für die bittere 1:2-Niederlage aus der letzten Rückrunde. Die Mannschaft von Daniel Bossart bestätigt den Aufwärtstrend, zeigt eine taktisch reife Leistung und stösst mit diesem verdienten Heimsieg ins vordere Tabellendrittel vor.
Die Ausgangslage war klar: Mit einem Sieg wollte Willisau nach Punkten mit den Obwaldnern gleichziehen. Trainer Bossart vertraute derselben Startelf wie zuletzt beim souveränen 3:0 in Gunzwil – doch gegen spielstarke Sarner war mehr gefordert als eine stabile Defensive.
Kopfbälle, Standards und ein Wirkungstreffer
Die erste Halbzeit war geprägt von vielen ruhenden Bällen und wenig strukturiertem Offensivspiel. Willisau suchten den Weg zum Tor häufig über Standardsituationen. Bereits in der 7. Minute verpasste Aurel Kneubühler per Kopf nur knapp. Nach einer weiteren Ecke von Simon Unternährer war es Terry Rölli, der scheiterte. Sarnen agierte zunächst abwartend, nutzte jedoch seine erste echte Torchance konsequent. Nach einem zu passiven Defensivverhalten im Strafraum kam Yanick Rapelli völlig freistehend an den Ball und schob trocken zum 0:1 ein (24.). Doch die Wiggertaler fanden zurück und näherten sich dem Ausgleich an: Zuerst setzte Kushtrim Osaj nach Skeraj-Zuspiel einen Ball über die Latte, kurz darauf fiel dann der Treffer. Agron Skeraj versenkte einen weiten Freistoss aus rund 25 Metern zum 1:1 – der Sarner Schlussmann war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.
Dominanz in Halbzeit zwei
Nach dem Seitenwechsel stellte Bossart taktisch um: Unternährer und Bossart tauschten die Positionen, Silvan Waltisberg ersetzte Remo Zeder auf dem Flügel. Die Änderungen zeigten Wirkung. Willisau dominierte die zweite Halbzeit deutlich, während Sarnen auf Konter lauerte und zunehmend defensiver agierte. Chancen durch Osaj, Waltisberg und Marvin Bringold – dessen Schuss in der 66. Minute knapp über das Tor flog – unterstrichen den Offensivdrang der Gastgeber. Die Gäste blieben lange ungefährlich, nur vereinzelt setzte Sarnen Nadelstiche. Die bis dahin beste Chance der Partie bot sich Willisau in der 84. Minute: Nach einem langen Abstoss von Yasin Bussmann setzte Waltisberg per Kopf Tim Bossart ein, der für Fisnik Morina ablegte – dessen Schlenzer streifte den Pfosten. Kurz darauf war es erneut Morina, der Bossart mit einem starken Pass bediente. Dessen Abschluss von Sechzehnerdistanz verfehlte das Lattenkreuz hauchdünn – die Partie hätte längst entschieden sein können. Doch wie so oft im Fussball: Wer vorne nicht trifft, lebt gefährlich. In der Nachspielzeit kam Sarnen aus dem Nichts noch zu einer Chance – doch Bussmann war zur Stelle. Die Entscheidung fiel in der 90.+4 Minute – und auf die Weise, wie Willisau zuvor mehrfach gescheitert war: per Kopfball nach Eckball. Fisnik Morina brachte den Ball präzise in die Mitte, Aurel Kneubühler stieg entschlossen hoch und versenkte den Ball zum umjubelten 2:1-Endstand. Ein symbolischer Treffer für eine Mannschaft, die sich über 90 Minuten nicht beirren liess.
Enges Feld und Cupspiel
Nach acht Spieltagen liegt der FC Willisau mit 14 Punkten nur drei Zähler hinter dem Leader aus Brunnen – und dennoch ist das Mittelfeld der 2. Liga regional gewohnt eng. Nach vorne wie nach hinten ist alles offen. Bevor es am Mittwoch in einer Woche mit der Meisterschaft beim FC Kickers Luzern weitergeht, wartet am Dienstagabend (20.15 Uhr) im IFV-Cup ein Duell mit Brisanz: Auswärts trifft Willisau auf den früheren Ligakonkurrenten und letztjährigen Absteiger FC Horw.