Dramatisches Cup-Aus in Horw
Der FC Willisau scheidet nach einem intensiven und kräftezehrenden Cupspiel gegen den FC Horw im Penaltyschiessen aus. Trotz einer kämpferischen Aufholjagd und spätem Ausgleich in der Nachspielzeit der Verlängerung bleibt der grosse Lohn aus. Unter Trainer Daniel Bossart wartet der FCW damit weiterhin auf einen Sieg im IFV-Cup.
Die Vorzeichen waren klar: Die 0:3-Niederlage kurz vor Ende der letzten Saison gegen Horw war noch in Erinnerung, und auch wenn der Gegner mittlerweile in der 3. Liga spielt, war die Aufgabe keineswegs einfach. Bossart rotierte in der Startaufstellung und liess mehrere Spieler, die bisher wenig oder gar keine Minuten gesehen hatten, auflaufen. Florian Lustenberger stand im Tor, dazu kamen Simon Näf und Raphael Bernet zu ihren ersten Minuten.
Traumstart – dann der Bruch
Der Auftakt glückte: Bereits in der 2. Minute war Simon Näf nach einem energischen Vorstoss nur regelwidrig zu stoppen, den fälligen Freistoss zirkelte Routinier Agron Skeraj sehenswert über die Mauer an die Latte. Von dort sprang der Ball unhaltbar ins Netz. In der Folge blieb Willisau am Drücker, verpasste durch Kneubühler und Steiger das mögliche 2:0. Doch dann häuften sich die Fehler im Aufbau. Horw zeigte mehr Überzeugung, glich in der 12. Minute aus und übernahm vorübergehend die Kontrolle. Es war ein offenes Spiel, in dem Willisau zwar optisch mehr vom Geschehen hatte, jedoch in der Defensive unsauber agierte und im Angriff oft zu umständlich blieb. Zwei gute Chancen durch Bossart (41./42.) wurden durch den besten Horwer an diesem Abend, Schlussmann Matthias Minder, vereitelt.
Erneuter Rückstand und späte Antwort
Nach der Pause versuchte Willisau, das Tempo zu erhöhen – doch die Intensität aus dem Ligaspiel fehlte. Vielleicht steckten die 90 Minuten vom Samstag noch in den Beinen. Horw nutzte die Unkonzentriertheit in der Defensive eiskalt aus: Mangold traf per Kopf zum 2:1. Das Willisauer Trainergespann reagierte mit einem Dreifachwechsel – Kushtrim Osaj, Remo Zeder und Simon Unternährer kamen – und der FCW fand zurück ins Spiel. Zunächst verpasste Kushtrim Osaj den Ausgleich knapp, dann war es eine schöne Kombination über Imgrüt und Zeder, die in der 79. Minute zum 2:2 führte: Tim Bossart verwertete aus kurzer Distanz.
Verlängerung, späte Hoffnung
In der Verlängerung wirkte Willisau körperlich präsenter, liess jedoch mehrfach im Abschluss die letzte Konsequenz vermissen. Stattdessen ging Horw erneut in Führung: Dilberovic nutzte eine Unachtsamkeit und traf zum 3:2 in der 108. Minute. Als kurz darauf Horws Jason Fuhrer Gelb-Rot sah, schnürte Willisau den Gegner in dessen Hälfte ein. Angriffswelle um Angriffswelle rollten über die Horwer hinweg – bis zur allerletzten Aktion: In der 120.+2 Minute flankte Simon Näf von der Mittellinie, Bossart stieg im Laufweg hoch und köpfte den Ball aus 16 Metern ins Netz – 3:3. Es ging ins Penaltyschiessen. Während Horw alle Versuche souverän verwandelte, scheiterte Willisau im zweiten, dritten und vierten Anlauf – zweimal am Pfosten –, und scheidet damit bitter aus. Nun folgt ein spielfreies Wochenende, ehe es am Mittwoch in der Meisterschaft auswärts beim FC Kickers Luzern weitergeht.
Seefeld, Horw
Tore: 2. Skeraj 0:1; 13. Ahmad 1:1; 59. Mangold 2:1; 79. Bossart 2:2; 108. Dilberovic 3:2; 120.+2 Bossart 3:3.
FC Horw: Minder, Mangold, Mkrtchyan, Leyers, Ming, Blum, Fuhrer, Farhat, Lötscher, Colatrella, Ahmad (Lechner, Serifi, Fischer, Qerimi, Dilberovic, Schmid).
FC Willisau: Florian Lustenberger, Näf, Imgrüt, Jonas Lustenberger, Skeraj, Kneubühler, Bernet, Lütolf, Waltisberg, Bossart, Steiger (Bringold, Unternährer, Zeder, Kushtrim Osaj, Kaltrim Osaj).