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FC Willisau - FC Rothenburg

Willisau rettet Punkt in letzter Sekunde

 

 

In einem umkämpften Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten rettet sich der FC Willisau in der Nachspielzeit zu einem 1:1-Unentschieden gegen den FC Rothenburg. Trotz deutlicher Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit bleibt der Ertrag mager – vor allem gemessen an Aufwand und Chancenplus. Der späte Ausgleich durch Marco Imgrüt fühlte sich zunächst wie ein gewonnener Punkt an – mit etwas Abstand jedoch eher wie zwei Verlorene.

 

Die Ausgangslage war alles andere als ideal: Mit Agron Skeraj und Tim Bossart fehlten zwei tragende Säulen im Willisauer Spiel. Dafür kam Simon Näf zu seinem ersten Einsatz in der Startelf, Mike Lütolf rückte ebenfalls ins Team.

 

Rothenburg erwischt besseren Start

Die Startviertelstunde gehörte den Gästen. Rothenburg war griffiger, präsenter in den Zweikämpfen und näher am Führungstreffer. Willisau hingegen kam zwar mehrmals in die Nähe des Strafraums, aber die letzte Präzision im Passspiel fehlte. Die erste nennenswerte Chance hatte Jonathan Tambwe in der 16. Minute, sein Abschluss war jedoch zu zentral und damit kein Problem für FCW-Keeper Yasin Bussmann. Rothenburg wurde im Anschluss druckvoller – und Willisau schien defensiv unkonzentriert. In der 29. Minute prallte ein Schuss von Janis Hofstetter aus spitzem Winkel an die Latte – ein Weckruf. Kurz darauf zündete Simon Unternährer über links den Turbo, Kushtrim Osaj legte auf Bruder Kaltrim ab, doch in letzter Sekunde rettete ein Rothenburger. Willisau fand nun besser ins Spiel. Kaltrim Osaj prüfte den Keeper erst aus der Drehung (41.), dann setzte Kneubühler seinen Stürmer Kushtrim Osaj in Szene – der Abschluss ging knapp am Pfosten vorbei (44.). Kurz vor der Pause hatte Willisau gleich doppelt Pech: Erst wurde Terry Röllis Kopfball nach einem Eckball auf der Linie geklärt, beim darauffolgenden Corner setzte Marco Imgrüt den Ball per Kopf nur Zentimeter am Tor vorbei. Das torlose Unentschieden zur Pause ging insgesamt in Ordnung.

 

Willisau drückt – doch das Tor fällt auf der anderen Seite

Mit deutlich mehr Energie kam Willisau aus der Kabine. In der 48. Minute wäre beinahe ein Eigentor gefallen, als die Osaj-Brüder stark kombinierten – Marelli im Rothenburger Tor rettete mit einem starken Reflex. Danach häuften sich Fouls, Unterbrechungen und Gelbe Karten – das Spiel blieb hektisch, doch Willisau bestimmte den Rhythmus. Ein Freistoss von Kaltrim Osaj in guter Position landete in der Mauer (53.), ein starker Fernschuss von Unternährer wurde spektakulär aus dem Lattenkreuz gefischt (72.). Während Rothenburg offensiv wenig stattfand, wirkten sie plötzlich effizient: In der 82. Minute brachte ein Angriff der Gäste den Ball zu Pietro Di Berardino, dessen abgefälschter Schuss aus kurzer Distanz zum 0:1 im Netz landete – bitter und entgegen dem Spielverlauf.

 

Späte Belohnung

Der Rückstand beflügelte nun Rothenburg, das bis dahin wohl mit einem Punkt zufrieden gewesen wäre. Willisau warf nochmals alles nach vorne. In der vierten Minute der Nachspielzeit war es dann Aurel Kneubühler, der einen letzten Freistoss per Kopf an die Latte setzte. Den Abpraller drückte Marco Imgrüt aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie – der verdiente Ausgleich. Doch trotz Jubel bleibt ein fader Beigeschmack: Über die zweite Halbzeit betrachtet, war Willisau näher am Sieg, der späte Ausgleich ist eher Schadensbegrenzung.

 

Erinnerungen an Goldau

 

Nächsten Samstag steht das zweitletzte Spiel der Vorrunde an: Auswärts gegen den FC Goldau (18.00 Uhr). Der Absteiger ist gut in Form – doch die Erinnerungen an den letzten Auftritt in Goldau sind positiv: Damals gewann Willisau das Spitzenspiel. Am Ende stieg Goldau auf, Willisau verpasste die Aufstiegsspiele. Nun bietet sich die Gelegenheit, an die Leistung von damals anzuknüpfen – und dem Favoriten erneut ein Bein zu stellen.