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FC Ägeri - FC Willisau

Willisau scheitert an sich selbst

 

Trotz engagiertem Auftritt steht der FC Willisau nach dem Spiel gegen den direkten Konkurrenten FC Ägeri mit leeren Händen da. Die Zuger nutzten Unkonzentriertheiten der Hinterländer eiskalt aus und entschieden das Sechs-Punkte-Spiel mit 2:0 für sich. Für Willisau ein herber Rückschlag im Abstiegskampf – auch weil die Chancen zum Comeback durchaus da gewesen wären.

 

In den ersten zehn Minuten verzeichnete Willisau Halbchancen durch Bossart, Osaj und Lütolf. Auch Simon Brun setzte ein Ausrufezeichen: Nach einem dynamischen Dribbling über links verfehlte sein satter Abschluss das Gehäuse nur knapp. Ägeri tat sich in dieser Phase schwer, wirkte behäbig im Aufbau und unsortiert in der Rückwärtsbewegung.

 

Doppelschlag vor der Pause

 

Ein Fehler im Aufbauspiel änderte das Bild schlagartig. Neil Rogenmoser luchste der Willisauer Abwehr den Ball ab und flankte scharf zur Mitte, wo Josip Bosnjak per Kopf zur Führung. Das Spiel kippte nun zugunsten der Gastgeber. Während Willisau nach Standards ins offene Messer lief, nutzte Ägeri seine Umschaltmomente besser. Ein missglückter Flankenball von der Seite prallte in der 39. Minute kurios auf die Latte – Rodrigues stand goldrichtig und staubte zum 2:0 ab. Symbolisch für eine erste Hälfte, in der sich der FCW durch Nachlässigkeiten selbst um den Lohn brachte.

 

Zu spät aufgewacht

 

Nach der Pause schrammte das Heimteam mehrfach am endgültigen Knockout vorbei. Zwei Pfostentreffer in kurzer Folge hielten Ägeri jedoch davon ab, frühzeitig den Deckel draufzumachen. Danach beschränkten sich die Zuger aufs Verwalten, spielten auf Zeit – und gaben Willisau die Chance zur Aufholjagd. Bossart scheiterte im Eins-gegen-Eins am stark reagierenden Ägeri-Schlussmann, nachdem ihn Simon Unternährer mit einem energischen Solo hervorragend in Szene gesetzt hatte. Kurz darauf landete eine gefährliche Freistossflanke von Unternährer an der Latte – erneut fehlte nur ein Quäntchen Glück. Besonders die Aktion in der 87. Minute, als Goalie Fuchser mit einer spektakulären Parade Osajs Abschluss aus nächster Nähe entschärfte, steht sinnbildlich für einen Nachmittag der vergebenen Möglichkeiten.

 

Statt dem erhofften Befreiungsschlag muss Willisau damit die sechste Niederlage der Rückrunde hinnehmen und fällt auf den drittletzten Tabellenplatz zurück – ein potenzieller Abstiegsrang. Am kommenden Samstag wartet mit dem Heimspiel gegen den Tabellenzweiten FC Rothenburg (17.00 Uhr, Schlossfeld) eine noch grössere Herausforderung. Gegen den Aufstiegsaspiranten wird es eine konzentrierte Leistung über 90 Minuten brauchen – Fehler wie in Ägeri dürfen sich die Hinterländer nicht erneut leisten.