Eine Reaktion, die Hoffnung macht
Mit einem beeindruckenden 5:1-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten FC Rothenburg meldet sich der FC Willisau eindrucksvoll im Abstiegskampf zurück. Die Mannschaft zeigte ein gänzlich anderes Gesicht als noch in Ägeri – engagiert, mutig und überlegen. Fünf verschiedene Torschützen unterstreichen die mannschaftliche Geschlossenheit und die offensive Durchschlagskraft.
Dabei hätte die Anfangsphase kaum einen stärkeren Kontrast zum letzten Auftritt darstellen können. Nach der ernüchternden Niederlage in Ägeri war klar, dass eine Reaktion gefragt war – und die kam mit Wucht. Im Vergleich zur Vorwoche veränderte Coach Bossart die Formation, nicht aber die Akteure. Die Körpersprache war trotzdem von der ersten Sekunde an eine andere.
Fünf Standards, fünf Fingerzeige
Eins, zwei, drei, vier, fünf – das waren nicht nur die Anzahl Tore, die Willisau dem Spitzenteam aus Rothenburg an diesem Samstag einschenken sollte, sondern auch die Zahl der Standardsituationen, die sich in den ersten drei Minuten vor dem Tor der Gäste häuften. Ob Freistoss oder Ecke – wiederholt war es Tim Bossart, der in der Luft zum Kopfball kam. Nur mit Mühe konnte Rothenburg in dieser Phase einen frühen Rückstand verhindern. Es wirkte, als hätten die Gäste den FCW unterschätzt. Doch aus dem Nichts dann die kalte Dusche: Mit ihrer ersten nennenswerten Aktion erzielten die Gäste die Führung. Joel Soffner bekam im Strafraum zu viel Raum und versenkte den Ball ins rechte Lattenkreuz – ein sehenswerter Treffer, aber auch das einzige Highlight der Rothenburger Offensive an diesem Nachmittag. Willisau zeigte sich unbeeindruckt und spielte weiter mutig nach vorne.
Antwort mit Biss und Qualität
Dann war es Simon Brun, der sich in der 20. Minute durch die linke Abwehrseite dribbelte, gleich mehrere Gegenspieler stehen liess und den Ball aus äusserst spitzem Winkel mirakulös im Tor unterbrachte. Der Ausgleich war verdient - und Willisau blieb am Drücker. Brun zeigte eine sensationelle Partie, musste jedoch noch vor der Pause mit einer klaffenden Wunde vom Platz. Für ihn kam der junge Terry Rölli, der seine Aufgabe mit Bravour übernahm. Rothenburg wirkte fahrig, verlor die Zweikämpfe und leistete sich Fehler im Aufbau. Die logische Folge: das 2:1 durch Aurel Kneubühler in der 52. Minute. Osaj bediente ihn mit einem präzisen Steilpass, Kneubühler blieb abgebrüht und versenkte den Ball flach in der rechten Ecke.
Entschlossen bis zum Schluss
Die Tore drei bis fünf waren sinnbildlich für die Überlegenheit der Willisauer. Nach einem Eckball von Unternährer stieg Waltisberg am höchsten und köpfte wuchtig ein - 3:1. In der 78. Minute war es erneut der auffällige Waltisberg, der das Spielgerät eroberte und klug auf Marvin Marbach querlegte. Der Joker schob mühelos ins leere Tor ein. Den Schlusspunkt setzte Elia Kaufmann per Penalty, nachdem Noah Hunkeler im Strafraum nur noch regelwidrig zu stoppen war. Dank des Sieges klettert Willisau auf einen Nichtabstiegsplatz. Der nächste Prüfstein folgt bereits am kommenden Wochenende auswärts in Schattdorf - auf dem dortigen Kunstrasen, wo Punkte traditionell schwer zu holen sind. Umso wichtiger, dass die Hinterländer die neu gewonnene Entschlossenheit konservieren. Der Klassenerhalt ist wieder in Reichweite - wenn die Mannschaft weiterhin mit dieser Haltung auftritt.